Bulimie
Was ist Bulimi??
Bulimie wird auch "Ess-Brech-Sucht" genannt. Hauptmerkmal ist das Herunterschlingen großer Mengen von Nahrungsmitteln, auf das meistens ein selbst herbeigeführtes Erbrechen oder der Missbrauch von Abführmitteln folgt.
Über Bulimi
Bei einem Essanfall verschlingt ein Bulimiker bis zu 6.000 Kalorien in einem Zeitraum zwischen 15 Minuten und 4 Stunden. Das sind mehr Kalorien als in 10 Tafeln Schokolade oder 3 Gläsern Mayonnaise enthalten sind. Dabei wird das Essen jedoch nicht als Genuss, sondern eher als Zwang empfunden. Dennoch wird die Erkrankung von Angehörigen und Freunden oft nicht erkannt.
Bulimie - Ausdruck eines seelischen Leidens
Bulimie wird erst seit 1980 als Krankheit anerkannt und ist seitdem eine diagnostische Kategorie. Bulimie ist - wie die meisten psychosomatischen Krankheitserscheinungen - Ausdruck einer seelischen Erkrankung.
Bulimiker erleben Essanfälle meist bei bestimmten Stimmungen oder nach besonderen Erlebnissen. Teilweise gehen Kränkungen oder Spannungssituationen voraus. Teilweise sind aber auch Einsamkeit oder Langeweile ursächlich.
Die Essanfälle treten im Anfangsstadium der Krankheit nur sporadisch auf und nehmen im Verlauf zu. Erst im fortgeschrittenen Stadium werden die Anfälle Teil des Tagesablaufs.
Wie wird Bulimie diagnostiziert?
Wie auch bei anderen Krankheiten haben Mediziner Diagnosekriterien festgelegt, anhand derer die Krankheit Bulimie bestimmt werden soll. Laut der "American Psychatric Association" zeigt ein Bulimiker die folgenden Symptome:
- große Angst, dick zu werden
- Essattacken, ständige Beschäftigung mit dem Essen
- kompensatorische Maßnahmen zur Vermeidung einer Gewichtszunahme, also Erbrechen oder der Missbrauch von Abführmitteln
- Häufigkeit der Heißhungerattacken und anschließenden kompensatorischen Maßnahmen: mindestens zwei bis drei Mal pro Woche über einen Zeitraum von drei Monaten
Das Gewicht spielt in dem Diagnoseschema für Bulimie - anders als im Diagnoseschema für Magersucht - keine Rolle.
Bulimie tritt häufiger auf als Magersucht: Während nur 0,5-1% aller Frauen an Magersucht erkranken, bekommen 2-5% Bulimie. Die Übergänge von Magersucht und Bulimie sind fließend: Etwa die Hälfte aller Magersüchtigen werden nach einiger Zeit zu Bulimikern.
Zwei Typen von Bulimie
Was nur wenigen bekannt ist: Die Medizin unterscheidet zwei Typen von Bulimie.
- "Purging-Type": Die Betroffenen vermeiden die Gewichtszunahme durch Abführmittel oder Erbrechen nach den Heißhungerattacken
- "Non-Purging-Type": Die Betroffenen regulieren ihr Gewicht durch Bewegung oder Hungern nach den Essanfällen